Politik im eigentlichen Sinne konnte bis zur Etablierung der ersten Kolonien auf den inneren Planeten und deren Orstas selbstverständlich nur Terra machen, der Heimatplanet aller Menschen im Sonsyst, entweder ganz wörtlich ihr Herkunftsplanet - oder zumindest ihre geistige Heimat, denn die vermittelten Werte in den entferntesten Gegenden des Sonsyst sind weiterhin diejenigen, die auch auf Terra Bestand haben. Und rein physisch kann selbstverständlich kein Mensch auf die Terranischen Umweltbedingungen verzichten, die folglich auf allen Orstas und auf allen planetaren Kolonien mit mehr oder weniger großem technischen Aufwand geschaffen werden müssen.
Eine von Terra unabhängige Politik hängt heute folglich in erster Linie davon ab, ob man aus eigenen Kräften in der Lage ist, als Kolonie oder Orsta lebensfähig zu bleiben.
Flagge des Königreiches Terra
Hierbei handelt es sich um die stilisierte Form der Staatsflagge, die auf dunkelblauem Grund umkränzt von Grün, Getreideähren und Früchten zwei silberne, gold umrahmte, miteinander verschränkten Kreise zeigt. Im Linken steht der rote Löwe mit Britischer Krone, im Rechten der schwarze Adler mit Deutscher Krone.
Flagge des Terranischen Empires vor '27
(Entlassung der Marskolonie in die Selbständigkeit)
Die Pracht-Version der Empire-Flagge zeigt Löwe und Adler als Träger eines silbernen Schildes auf dunkelblauem Grund. Auf dem Schild sind die fünf goldenen Kugeln, durch die astronomischen Symbole auf ihnen als Terra, Luna, Venus, Mars und Ring gekennzeichnet.
Für das Terranische Empire stand am Anfang die Eroberung des Sonsyst. Die Terranische Politik - von jeher bestimmt durch die oft nicht scharf zu trennenden Interessen des Adels, des Militärs und der Industrie - war innerhalb weniger Jahre von der Kolonisation kaum zivilisierter Gegenden auf Terra umgeschwenkt auf die Kolonisation lebensfeindlicher Planeten, die jedoch den Vorteil hatten, nicht bereits über eine der Kolonisation feindlich gegenüberstehende Bevölkerung zu verfügen. Das erste Ziel war preiswerte Rohstoffgewinnung und die Abschiebung unerwünschter Menschenmassen, es wandelte sich jedoch bald zur Abschiebung unerwünschter Industrie und Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze. Nachdem durch die rasante Entwicklung von Systrav und Terform die Kolonisation von Luna und Mars in greifbare Nähe gerückt war, wurde mit der Kolonisation des Sonsyst begonnen.
Während die Schaffung einer künstlichen Atmosphäre in einem geschlossenen System wie einer Orsta in etwa dem entsprach, was an Bord der Raumschiffe bereits geleistet wurde, war die Urbarmachung eines ganzen Planeten eine völlig neue Herausforderung. Für Raumschiffe und Orstas genügte es, den Nachschub an Sauerstoff und Wasserstoff sicherzustellen, um die Atmosphäre zu erhalten. Für einen ganzen Planeten war es erforderlich, die Herstellung der Elemente vor Ort zu ermöglichen. Die Schaffung der Marsatmosphäre war die erste große Herausforderung für die damals noch junge Wissenschaft Terform, jedoch unter günstigsten Bedingungen, wie sich später zeigte. Innerhalb weniger Jahrzehnte war das Ziel erreicht und der Mars war ein bewohnbarer Planet mit eigener Atmosphäre einschließlich terranischer Flora und Fauna geworden. Dieser Erfolg wirkte sich merklich jedoch auch auf die Politik der Marsbewohner aus, die in ihren elementarsten Bedürfnissen nun nicht mehr von Terra abhängig waren. Während die Mars-Orsta bis heute Terranisches Territorium ist, ist die Marskolonie seit '27 politisch selbständig.
Die fehlende Unabhängigkeit von Terra ist wiederum der Grund, weshalb trotz gelegentlicher Unzufriedenheitsäußerungen der venusischen Bevölkerung deren Regierung weiterhin treu zum Empire steht.
Der Ring ist bevölkerungstechnisch geradezu ein Flickenteppich mit einem entsprechenden Mangel an übergreifender politischer Organisation. Den einzigen Ansatz in dieser Richtung kann man bei den Großkonzernen feststellen, die zwar zum Erhalt ihrer Lebensbedingungen auf die Technologie von Terra angewiesen sind, durch die Rohstoffmengen, über die sie gebieten jedoch in der Lage sind, die Politik des Empire gelegentlich nach ihren Wünschen zu formen. Da sie sich jedoch auch untereinander uneins sind, kann man die Industriebarone nicht als die 'eigentlichen Herrscher des Ring' bezeichnen, wie es kürzlich in einer heftig umstrittenen Publikation meines Kollegen Kuairi geschah.
Die Bevölkerungsdichte der Äußeren Planeten ist wiederum zu dünn, um in irgend einer Form Emanzipierungsbestrebungen zuzulassen - von denen wir hier auf Terra ohnehin erst Monate später hören würden.
Flagge der Peoples Republic on Mars
(seit '27 selbständige ehemals zum Terranischen Empire gehörende Marskolonie)
Wenig phantasievoll wurde als Staatsflagge einfach eine künstlich eingefärbte Marskarte verwendet.
Zu einer eigenen Politik gehört neben der echten Unabhängigkeit von Terra jedoch auch ein Bewußtsein für Politik, das sich nicht in Selbstorganisation erschöpfen kann, wenn sie diese Bezeichnung verdienen will. Ansätze zu einer wahrhaften Politik muß man der sogenannten Peoples Republic on Mars ja zugestehen, aber für wahren Weitblick fehlen auf dem Mars eben die herausragenden Köpfe, die nicht dem Diktat des Volkes erliegen, sondern den Willen zur Macht haben und sich durchsetzen können.
Wir können von Glück sagen, daß diese Spitzenkräfte auf dem Mars fehlen, sonst hätte sich der Mars in den vergangenen Jahren bereits zu einer ernsten Konkurrenz Terras bei der Eroberung des Sonsyst entwickelt.
Paolo Federico Graf zu Lauenstein
Kolumnist der The Empire Today
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Als Grundlage für die Flagge der PRoMars diente eine topographische Karte, die aus den von der Mars Global Surveyor (MGS) in den Jahren 1996 bis 2001 mit dem Mars Orbiter Laser Altimeter (MOLA) gemessenen Daten angefertig wurde. Auf der MOLA-Seite des Goddard Space Flight Center der Nasa (https://attic.gsfc.nasa. gov/ mola/) findet sich die Ausgangskarte 'The Topography of Mars by the Mars Orbiter Laser Altimeter (MOLA)' unter https://attic.gsfc.nasa. gov/ mola/ images/ mercat. jpg, der nichtkommerzielle Gebrauch der NASA-Bilddaten von Missionen ist ohne spezielle Lizenz gestattet, Media Usage Guidelines,
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letzte inhaltliche Änderung am 25.04.2006.