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Romanwerkstatt 1998/99

Screenshot des originalen Exposé

Bettina Gellermann, verh. Lege

Exposé zu 'Quellen zum Wandel der Welt'

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(= Avilah an Ihren Adarach*;
Dies bringe ich der Göttin dar*;
Der Weiße Falke*;
Prozessprotokolle)

Bei meinem Roman handelt es sich um eine Sammlung von vier in sich abgeschlossenen, einander ergänzenden Texten. Sie spielen in einer fiktiven vorindustriellen Kultur und werden von einem Jahrhunderte später lebenden Herausgeber vom westlichen Kontinent mit einem Vorwort versehen und zum Teil kommentiert. Der Machtwechsel in der antik-orientalischen Stadt Hannai auf dem östlichen Kontinent ist der gemeinsame Hintergrund der ersten drei Teile, daneben verbinden auch die Hauptfiguren die einzelnen Teile miteinander. Der vierte Teil ist durch die Schilderung der Erlebnisse der Elterngeneration in diesen Zusammenhang eingebunden, für den Herausgeber ist er jedoch das Kernstück der Sammlung. Alle Texte beinhalten die Berichte von Ich-Erzählern, und aus diesen 'Quellen' auf die tatsächlichen Geschehnisse zurückzuschließen ist zumeist dem Leser überlassen, denn neben dem Geschichtenerzählen ist mein Anliegen auch, die Subjektivität historischer Überlieferung zu thematisieren.

Zu den Teilen:

Avilah grüßt Ihren Adarach enthält die nach den wechselnden Wohnorten des Adressaten in drei Kapitel geordneten Briefe, die eine Frau aus einer politisch aktiven Familie an ihren in der Fremde lebenden Bruder schreibt. Dabei überwiegen die Nachrichten über den Machtkampf in der 'Provinz', aber man erfährt auch, daß Adarach in Berresh studiert, später als Verwaltungsbeamter in den Dienst des Königs von Ma'ouwat tritt und dort Amemna kennenlernt. Später verschlägt es Adarach als Söldnerführer nach Hannai, zuerst im Dienste des alten Königs, später als Vertreter des Kriegsherrn Amemna im Dienste Hermil Tashranys, bis er als Herrscher in seine eigene Heimat zurückgerufen wird.

Die 35 Kapitel von Dies bringe ich der Göttin dar sind das Tagebuch des Findelkindes Amemna, für das die letztlich erfolgreiche Suche nach den Eltern im Mittelpunkt des Interesses steht - neben seinen Liebschaften. Es beginnt mit dem Ende seiner Kindheit als Mädchen durch die Entdeckung seiner Zwitternatur und der Lehre als Goldschmied in der Stadt Ma’ouwat. Dann macht sie/er eine zufällig beginnende Karriere als Söldner und steht nacheinander im Sold konkurrierender Städte. Am Ende kündigt Amemna seinen Dienst als Kriegsherr Hannais unter Hermil Tashrany auf, um zum westlichen Kontinent aufzubrechen, von dem ihre/seine mit außergewöhnlichen Kräften begabte Mutter stammen soll.

Die vierteilige Erzählungssammlung Der Weiße Falke schildert die Herkunft und Machtübernahme Hermil Tashranys, des neuen Königs von Hannai. In einem ersten Gespräch mit einer vorgeblich Fremden erzählt er, was er über seine Herkunft weiß und erfährt von seiner Gesprächspartnerin im Gegenzug einiges über die Vergangenheit seiner Mutter. Seine märchenhafte, von göttlichen Zeichen begleitete Erlangung des Thrones schildert Hermil der Frau in einem zweiten Gespräch. Während als Prolog die legendäre Geschichte von Hermils Namensvetter aus ferner Vergangenheit dient, erfährt der Leser im Epilog, daß die Gesprächspartnerin Hermils Mutter ist und woher Hermils Vater stammt.

Die Prozessprotokolle stammen vom westlichen Kontinent. Es handelt sich dabei um Aussagen von Amemnas Mutter und deren telepathisch begabten Verwandten, die als Zeugen und Angeklagte zu einigen unorthodoxen Handlungsweisen befragt werden, die auch Hermils Mutter miterlebt hat. Durch den mit diesen revolutionären Ereignissen verknüpften ersten Kontakt zwischen westlichem und östlichem Kontinent ist eine gesellschaftliche Neuordnung des Westkontinents in Gang gesetzt worden. Das ist nun für den Herausgeber der Anlaß, ergänzend zu den Protokollen Quellen vom östlichen Kontinent zu sammeln, die in einem Zusammenhang mit diesem Wandel stehen.

* vgl. dazu die Manuskriptprobe.

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